Musikvereine mit Showprogramm sollen künftig auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage in Hahn proben können. Hintergrund sind Anwohnerbeschwerden wegen Lärmbelästigung durch Übungen an der Mühlenstraße.
„Bei uns laufen regelmäßig die Telefone Sturm“, erklärte Fachbereichsleiterin Sabine Meyer, als sie dem Kultur- und Sportausschuss den Beschlussvorschlag erläuterte. Wenn die Showband Rastede mit ihren Gruppen „Spirit of 52“ und Youngstars auf dem Gelände der ehemaligen FC-Anlage an der Mühlenstraße probt, fühlen sich Anwohner gestört und beschweren sich bei der Verwaltung. Die hat sich nach Alternativen umgesehen und ist auf eine Fläche beim ehemaligen Klärwerk Hahn gestoßen, die bisher nur vom Hundesportverein Rastede-Nord und der Polizei für die Hundeausbildung genutzt wird. Eine Prüfung hat ergeben, dass der Platz zum Üben für Musikgruppen grundsätzlich geeignet ist. Im schalltechnischen Gutachten wurde festgehalten, dass keine Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Und die bisherigen Nutzer haben den Plänen zugestimmt.
Allerdings ist die Wiese uneben und müsste begradigt werden. Die Verwaltung soll daher eine Übungsfläche von mindestens 45 mal 75 Metern herstellen und einen Stromanschluss einrichten. Falls Container benötigt werden, müsste die Showband sie unter Berücksichtigung der Vereinsförderrichtlinie selbst anschaffen.
Auch das Drum Corps Blue Lions habe inzwischen Probleme mit Trainingseinheiten im Freien geltend gemacht, führte Sabine Meyer aus. Es sei nicht auszuschließen, dass zudem der Spielmanns- und Fanfarenzug Hahn-Nethen Bedarf anmelden wird. Daher schlägt die Verwaltung vor, den Platz in Hahn grundsätzlich allen Musikvereinen aus Rastede, die Showeinlagen im Programm haben, zur Verfügung zu stellen. Der Ausschuss stimmte zu. Eine Ausnahme wird für den Nachwuchs gemacht. Den Kindern sei nicht zuzumuten, mit dem Fahrrad zur neuen Übungsstätte rauszufahren. Daher sollen die Youngstars weiterhin auf der Anlage an der Mühlenstraße proben dürfen, allerdings nur freitags von 17 bis maximal 20 Uhr.
Die Kosten, um die Übungsfläche in Hahn herzurichten, bezifferte Sabine Meyer auf rund 20.000 Euro, die außerplanmäßig zur Verfügung gestellt werden müssten.